Mit Würde gehen – über Abschied, Respekt und Haltung

Shownotes

„Ich bin überzeugt: Wie wir mit den Verstorbenen umgehen, zeigt, wie wir über das Leben denken – und über den Menschen selbst.“

Mit diesem Satz bringt Andreas Kyriakidis auf den Punkt, was für ihn und das Team von Bestattung Himmelblau zählt: die Würde – auch über den Tod hinaus.

Andreas ist Teamleiter Bestattungsservice und Außendienstleiter bei Bestattung Himmelblau in München. In dieser Folge erzählt er, warum respektvolle und persönliche Abschiede so wichtig sind und wie er selbst in einer Bestatterfamilie aufgewachsen ist. Während andere Kinder draußen spielten, bastelte er mit seiner Großmutter Trauerkränze – für ihn war das ganz normal.

Ein Gespräch über gelebte Tradition, innere Haltung und die Kunst, Menschen auf ihrem letzten Weg mit größtem Respekt zu begleiten.

Mehr unter: www.bestattung-himmelblau.de und bei Instagram

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00:00:00: "Leben ist zu kurz, deswegen müssen wir wirklich unserem Traume fahren machen.

00:00:08: Ich weiß, was am Ende kommt.

00:00:11: Am Tag der Beisetzung stand er am Sarg, hat ihn berührt und gesagt, ich liebe dich, ich werde dich niemals vergessen

00:00:18: und hat gesagt, ich will Dank für alles.

00:00:20: Das war so ein Stila, aber kraftvoller Moment."

00:00:25: Erzähl mir vom Tod, der Himmelblau Podcast aus München.

00:00:35: Ganz herzlich Willkommen zu unserem Podcast, der Einblicke gibt in einen der persönlichsten und sensibelsten Bereiche unseres Lebens, den Abschied.

00:00:44: Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Himmelblau Bestattung sprechen wir über alles, was mit dem Thema Bestattung zu tun hat.

00:00:52: Wir sind sehr schülsam, offen und ohne Tabus und geben Einblicke in Momente, die trotz aller Trauer voller Menschlichkeit Nähe und sogar Hoffnung sein können.

00:01:03: Und ich freue mich sehr heute, Andreas Kriakides begrüßen zu dürfen. Andreas, schön, dass du da bist.

00:01:08: Hallo Caroline, schön, danke für die Einladung.

00:01:10: Andreas, du bist Teamleiter Bestattungsservice und Außendienstleiter bei Bestattung Himmelblau.

00:01:16: Andreas, wie bist du eigentlich zu deinem Beruf gekommen? Also war das eine bewusste Entscheidung oder doch eher ein Zufall?

00:01:23: Ich bin mit diesem Beruf aufgewachsen. Mein Vater hat Griechland einen Bestattungsinstitut und so ein als Kind wollte ich wissen, was er genau macht.

00:01:32: Als ich klein war, habe ich oft zusammen mit meiner Oma geholfen, Grenze zu binden.

00:01:37: Das geholte bei uns einfach zum Alltag. Bis ich 14 war, hatte ich aber noch nie eine verstorbene Person gesehen.

00:01:45: Dann habe ich meinen Vater gefragt, ob ich einmal mit ihm ins Krankenhaus mitkommen darf, um meine Abholung zu begleiten.

00:01:51: Er hat ja gesagt und das war für mich ein Schlüsselmoment.

00:01:55: Es hat mich tief beeindruckt, wie ruhig und respektvoll alles ablief.

00:01:59: Und ich habe sofort gemerkt, das ist ein Beruf, den ich mir vor meinem Zukunft vorstellen kann.

00:02:04: Von da an habe ich meinem Vater immer öfter geholfen, bei Traufeiern, Hausabholungen, Organisation.

00:02:11: Heute bin ich stolz, dass ich diese Weg weitergegangen bin und jetzt in einem so modernen und menschlichen Unternehmen wie Bestattung Himmelblau arbeite.

00:02:19: Und wie sieht dein Arbeitsalltag aus? Also wie kann ich mir das vorstellen?

00:02:23: Ich bin außerdem Leiter bei Bestattung Himmelblau.

00:02:26: Das bedeutet, ich teile täglich die Aufgaben an meinem Team weiter und untersuche sie.

00:02:32: Wenn sie Hilfe brauchen.

00:02:33: Ich kontrolliere regelmäßig unsere Lager, um sicherzustellen, dass wir für jedes Sargmodell gut vorbereitet sind.

00:02:40: Außerdem übernehme ich die Abholungen von Verstobenen und führe die jenisse Versorgung durch.

00:02:46: Ich bin auch für Überführungen zuständig, sowohl innerhalb Deutschlands als auch ins Ausland.

00:02:51: Und kümmere mich um die Erledigung alle Formaltenden beim Behörden.

00:02:55: Ein zentrale Teil meiner Arbeit ist die Leitung der Traufeier.

00:02:59: Ich begleite die Angehörigen, dekoriere die Chale mit Blumen und unserem Deco-Material, spiele die gewünschte Musik ab

00:03:07: und bin während der gesamten Feier präsent, hilfsbereit und ansprechend.

00:03:12: Mir ist wichtig, dass die Angehörigen sich in dieser Sphärenzeit gut begleitet fühlen, menschlich und professionell.

00:03:19: Und was macht dir besonders viel Freude in deinem Job?

00:03:22: Was mir besonders Freude an meinem Job macht, ist der Moment nach einer Traufeier,

00:03:27: wenn die Angehörigen zu mir kommen, sich bedanken und mir zeigen, wie gut sie sich begleitet gefühlt haben.

00:03:34: Mit Empathie, Respekt und Professionalität.

00:03:37: Es berührt mich jedes Mal, wenn ich merke, dass ich ihnen in so einer Sphären-Situation wirklich helfen konnte.

00:03:43: Genau das ist der Grund, warum ich diesen Beruf mit Herz ausschubbe.

00:03:47: Gibt es denn auch Situationen, die für dich herausfordernd sind oder vielleicht sogar belastend?

00:03:52: Ja, es gibt natürlich auch Situationen, die für mich herausfordernd und belastend sind,

00:03:57: besonders wenn wir ein verstopfenes Kind abholen müssen und ich die Traufeier leite.

00:04:02: Das ist emotional sehr schwer.

00:04:04: Es gibt Momente, in denen ich selbst weinen möchte, aber ich versuche das nicht zu zeigen.

00:04:09: Durch meine Erfahrung und meine Liebe zu diesem Beruf sah ich es trotzdem professionell zu bleiben und die Aufgabe mit Würde und Respekt zu erfüllen.

00:04:17: Du hast ja den ganzen Tag mit dem Tod, mit Verstorbenen zu tun. Denkst du da auch manchmal an deinen eigenen Tod und an deine eigene Bestattung?

00:04:26: Ja natürlich, manchmal denke ich über meinem eigenen Tod nach. Dabei wünsche ich mir vor allem, dass ich nicht vor meinen Eltern und Großeltern sterbe. Natürlich weiß ich, dass das nur Gott entzeiden kann, aber das ist meine Wunsch, weil ich genau weiß, wie schwer es für eine Familie ist, ihr Kind oder Enkelkind zu verlieren.

00:04:46: Außerdem wünsche ich mir, dass meine Bestattung einmal genauso persönlich Würde wohl und Liebe wohl gestattelt wird, wie ich sie vor anderen Menschen organisiere. Und vor allem hoffe ich, dass die Menschen, die mich gekannt haben, mit einem guten Gefühl an mich zurückdenken.

00:05:02: Und was wünschst du dir im Umgang mit dem Tod?

00:05:05: Ich wünsche mir, dass wir keine Angst vor dem Tod haben, dattesten sollten wir vom Tod leben, wie wertvoll das Leben ist. Wir sollten jeden Tag so leben, als wäre es unser letzter und unsere Träume wahrmachen. Wir sollten versuchen, Glück zu sein und auf unsere Gesundheit zu achten.

00:05:24: Gibt es eine Bestattung, die so besonders war, dass du sie wahrscheinlich niemals vergessen wirst?

00:05:29: Ja, es gibt zwei Bestattungen, die ich nicht vergessen werde, weil sie mich persönlich tief berührt haben und mir gezeigt haben, warum ich diese Beruf aus voller Überzeugung mache.

00:05:40: Die erste war, als ich 18 Jahre alt war. Es ging um eine 15-jährige Junge. Ich war fast im gleichen Alter und das hat mich sehr mitgenommen. Ich musste die Familie von Anfang bis Ende begleiten. Die Mutter war Anfang so so geirrt, dass ich gar nicht mit mir sprechen konnte.

00:05:59: Zu Trauerfeier kam das ganze Gymnasium überall jungen Menschen, die ihnen freuen, verloren hatten. Am Ende war die Familie sehr dankbar und bis heute treffe ich die Mutter manchmal am Grab, weil sie es täglich besucht.

00:06:13: Sie erkennt mich sofort und ich merke, dass sie mich nicht vergessen hat. Das macht mich stolz und zeigt mir, dass ich damals in einer sehr schweren Situation wirklich helfen konnte.

00:06:24: Die zweite Besetzung war viele Jahre später. Eine 85-jährige Frau war zu Hause verstorben. Ich war mit meinem Kollegen vor Ort und ihr Ehemann fast blind handt uns die Tua geöffnet.

00:06:37: Er war völlig überfördert und hat mich etwas gefragt, was mir bis heute im Kopf geblieben ist.

00:06:43: "Kunden Sie bitte noch einmal kontrollieren, ob meine Frau wirklich gestorben ist?" Der Arzt war bereit da gewesen, der Tod war offiziell bestätigt und die Todesbescheidung lag vor. Aber ja, konnte es einfach nicht fassen.

00:06:55: Sie waren über 6 Jahre zusammen. Sie hatten keine Kinder, waren allein in München und er hat alles für Sie gemacht.

00:07:02: Wir haben ihm geholfen, eine Kleid auszusuchen, eines, dass sie im Urlaub auf Mallorca getragen hatte. Am Tag der Besetzung, statt er am Sarg, hat ihm berührt und gesagt, ich liebe dich, ich werde dich niemals vergessen und hat gesagt, vielen Dank für alles.

00:07:18: Das war so ein stiller, aber kraftvoller Moment. Beide Erlebnisse haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, den Messen in solchen Momenten wirklich zur Seite zu stehen, mit Zeit, mit Gefühl und Respekt.

00:07:31: Und genau das ist mein Ziel auch bei Bestattung Himmelblau.

00:07:35: Andreas, vielen Dank für die offenen Worte, für die Einblicke und das interessante Gespräch. Und ich hoffe, Ihnen hat die Folge auch gefallen.

00:07:43: Und wenn Sie mögen, dann hören Sie auch in die anderen Episoden rein, zum Beispiel in die mit Johanna Rosenberger.

00:07:48: In der Folge sprechen wir darüber, wie wichtig das Thema Bestattungsvorsorge ist oder hören Sie gerne auch in unsere Folge mit Tanja Sherry Brockmann.

00:07:56: Da geht es um ganz außergewöhnliche und spezielle Wünsche beim Thema Bestattung.

00:08:01: Schauen Sie gerne auch auf der Internetseite von Himmelblau-Bestattung vorbei unter bestattung-himmelblau.de.

00:08:07: Ansonsten bis zum nächsten Mal. Machen Sie es gut!

00:08:10: Vielen Dank und einen guten Tag noch!

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